Freitag, 29. Juli 2011

Misshandelte Mütter bekommen ängstliche Kinder


Geben Schwangere emotionale Erfahrungen ans ungeborene Kind weiter? frägt der Spiegel in einem Artikel vom 20.07.11.
Dass die Lebenserfahrungen unserer Vorfahren auf epigenetische Weise an uns weitergegeben werden, habe ich bereits in meinem Buch <Fühlen, und was dann? Die Primärtherapie nach Munk> erschienen 2009, ausführlich dargestellt.

Natürlich findet sich in dem Buch auch ein Kapitel über den Einfluss unserer pränatalen Erfahrung auf unser Leben (Kapitel <Mutterleibsgefühle>).
In diesem Spiegel Artikel geht es nun um die Auswirkungen eben dieser pränatalen Erfahrungen auf das Baby und sein späteres Leben. Die Forscher haben nachgewiesen, dass sich epigenetische Veränderungen an 10-19 jährigen Kindern gezeigt haben, deren Mütter während ihrer Schwangerschaft häuslicher Gewalt ausgesetzt waren.
Dies beweist meine These und auch die von A. Janov, dass diese vorgeburtlichen Erfahrungen einen entscheidenden Einfluss auf unser späteres Leben haben. Weiterhin besagt das auch, dass diese vorgeburtlichen Erfahrungen unmittelbaren Einfluss auf unser Leib-Seele-System haben, sich nicht bloss in einer nebulösen Psyche abspielen, sondern unmittelbare körperliche Auswirkungen haben, in diesem Fall in einer Veränderung einer epigenetischen Komponente (dem Gen für den Glucocorticoid-Rezeptor).
Ich sehe hier die Thesen von A.Janov bestätigt, der bereits vor über 35 Jahren diese Einflüsse postuliert hatte, aber von vielen Wissenschaftlern und Therapeuten damals belächelt wurde.
Desweiteren postuliert die Primärtherapie, dass ein bewusstes Hineintauchen in diese Atmosphäre der ursprünglichen Stresssituation (in diesem Falle die genannten vorgeburtlichen Erlebnisse) einen Abbau der Stresssituation bewirkt, eine Linderung und allmähliche Heilung herbeiführt.

3 Kommentare:

  1. Das Hinabtauchen kann ich bestätigen. Meine Eltern müssen oft gestritten haben bzw. unter Stress gestanden haben vor, während und nach meiner Geburt. Diesen Stress habe ich mitbekommen, jahrelang mit mir herumgetragen und ausagiert. Bis ich keine Kraft mehr hatte. Erst das Hinabtauchen, den Stress mal aushalten und sich reinfühlen, was es damit auf sich hatte, hat mir geholfen, ich konnte mich entspannen, die Existenzangst wurde weniger.

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  2. Eine Bemerkung zu der Formulierung von Herrn Munk!
    Ein Spiegelartikel beweist keine These! Ein Spiegelartikel ist keine Primaerquelle aus der Wissenschaft und eine Primaerquelle (also eine veröffentliche Studie) ist auch noch kein Beweis für eine These, sondern erst einmal nur ein Hinweis. Viele Hinweise werden dann als Belege für eine These zusammengefasst!

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  3. Das stimmt so auch nicht ganz. Eine Hypothese = These ist eine Aussage ueber einen eventuell bestehenden Zusammenhang, der mittels Daten in der Wissenschaft statistisch auf Signifikanz ueberprueft werden kann. Liegt das Ergebnis dieses Test im 95% tigen Wahrscheinlichkeitsbereich, dann wird eine These als wahr angenommen.

    Eine These gehoert immer zu einem komplexeren theoretischen Hintergrund. Dieser theoretische Hintergrund wird als wahr angenommen, um so mehr Studien einen Hinweis auf den Wahrheitsgehalt von Thesen aus diesem Theoriekomplex geben.

    Beweist wird in der Wissenschaft eher selten verwendet. Besser ist unterstuetzt meine These, da Wissenschaft nichts endgueltiges ist, sondern bestehende Ergebnisse durch neue gegenteilige Studien revidiert werden koennen.

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