Freitag, 7. September 2012

Rauchen, Flimmerhärchen

In einem kürzlich erschienenen Artikel auf Spiegel-Online wird auf die Schädlichkeit des Passivrauchens bei Kindern hingewiesen. Die Schädlichkeit besteht vor allem in der Dämpfung des Hustenreflexes. Schadstoffe werden nicht mehr richtig ausgestossen.
Bei erwachsenen Rauchern ist dieses Phänomen eigentlich bekannt, wie der Autor des Artikels auch schreibt.
Unsere Bronchen sind mit einem Flimmerepithel ausgekleidet, siehe Abbildung. Das eingeatmete Nikotin dämpft die Bewegung der Flimmerhärchen, Schadstoffe werden nicht mehr nach aussen befördert.
Dieser Mechanismus betrifft bereits Kinder beim Passivrauchen, also wenn die Mütter beispielsweise rauchen, wie die neue Untersuchung rausgefunden hat.
Flimmerepithel, Foto Wikipedia














Bei meinen 2-wöchigen Intensivkursen gilt ja striktes Rauchverbot. Während des Kurses treffen wir uns des Öfteren in der Frühe und machen zusammen Waldlauf, was in jedem Fall die Atmung anfacht.  Zusammen mit den psychotherapeutischen Massnahmen kommt es bei den Rauchern fast jedesmal zu einer Art Husten in der 2. Woche, wo es ihnen <das Zeug raushaut>. Das kommt daher, dass die Flimmerhärchen sich was regeneriert haben, wieder in Bewegung kommen und anfangen, die Schadstoffe auszuwerfen.
Für die (ehemaligen) Raucher ist das meist ein so wohltuender Effekt, dass sie auch nach dem Kurs oftmals das Rauchen sein lassen. Dabei hilft ihnen natürlich die therapeutische Unterstützung. Wobei es da vor allem darum geht, die hinter dem Rauchen liegenden Gefühlsströmungen zu durchleuchten und aufzulösen.

Sonntag, 15. Juli 2012

Burnout, Erschöpfungssyndrom

Spiegel Online hat  vier Geschichten über Entstehung von Burnout zusammengetragen. Die Geschichten schildern anschaulich, wie sich das Phänomen langsam entwickelt und schliesslich zum Durchbruch kommt, bzw. wie es zum Zusammenbruch kommt.

Fast alle diese vier Gestalten haben sich schliesslich an einen Psychotherapeuten gewandt, wenn auch zunächst was widerwillig. Von Psychotherapeuten wollten Sie in ihrem bisherigen Leben nichts wissen. Laut den Geschichten in Spiegel Online konnte die Psychotherapie den Leuten helfen.
Dieser gewisse Widerwille gegen Psychotherapie deutet darauf hin, dass sich die betroffenen Menschen bisher wenig um ihr Seelenleben gekümmert haben. Es sieht so aus, als ob sie das Gefühl für ihre innere und äußere Situation verloren hatten.
Das hängt wohl meistens damit zusammen, dass Erlebnisse / Prägungen aus früher Kindheit nicht aufgearbeitet wurden (mit oder ohne Psychotherapeut). Das der Verlass auf das eigene Gefühl getrübt war. Das eigene Gefühl (für die Situation) wird Kindern oftmals ausgetrieben. Das muss nicht mit Brachialgewalt geschehen, sondern kann auch ganz subtil vonstatten gehen. Auf alle Fälle stehen dann die jungen Erwachsenen da, und haben die Verbindung zu ihrem inneren Kern verloren. Mit vierzig dann, wenn die jugendlichen Kräfte (auch Abwehrkräfte) sich abschwächen, drängen dann die unverarbeiteten Erlebnisse aus Kindheit und frühester Kindheit mehr an die Bewusstseins-Oberfläche.

Wer in dieser Phase nicht freiwillig daran geht, sein Seelenleben (z.B. seine Träume), seine Psyche stärker zu beachten und an sich zu arbeiten, hat die große Chance, in ein Erschöpfungssyndrom (Burnout) hineinzuschlittern, siehe die vier Geschichten bei Spiegel-Online.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Freitag 22.06.12 Fussball Deutschland gegen Griechenland


Fußball ist eine emotionale Sache, auch wenn die Politiker und Fußballfunktionäre Politik und Sport trennen wollen, die meisten Griechen und Deutsche tun das nicht. Da gibt dann eher die Boulevardpresse die wahren Gefühle der Leute wieder.

Wenn da ein Drittel oder mehr der Bevölkerung zuschaut (bei den Griechen und bei den Deutschen), dann ist das eine emotionale Herausforderung für beide Länder. Und dass so ein Fußballspiel ganze Nationen mitnimmt, kann man an der Trauer und Zerknirschtheit sehen, die Polen nun nach dem Ausscheiden aus der EM ergriffen hat. Oder welchen emotionalen Aufschwung Deutschland nach dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 genommen hat.

Die Griechen haben die Demokratie und die Olympischen Wettkämpfe erfunden. Allerdings habe ich in Geschichte in der Schule gelernt, dass die heutigen Griechen von der Stammeszugehörigkeit wenig mit den Griechen des Altertums zu tun haben, die heutigen Griechen sind von Norden eingewanderte Stämme weit nach der Zeitenwende.

Dass die Griechen einen eisernen Willen haben, wenn es um Fußball geht (nicht, wenn es ums Sparen geht!), haben sie beim Gewinn der Europameisterschaft 2004 in Portugal bewiesen. In diesen Tagen euphorisieren sich die Griechen wieder gegenseitig mit einem Sieg über Deutschland. Damit soll die Schmach, die angeblich die deutsche Bundeskanzlerin dem griechischen Volk zugefügt hat, gerächt werden, ausgelöscht werden. Überhaupt sind die Griechen in ihrem <Stolz> schnell beleidigt.

Falls die Griechen das Spiel verlieren (was wahrscheinlich ist), würde wohl ein großes emotionales Tief, eine emotionale Leere bei ihnen eintreten, die Wut auf die Deutschen noch größer werden als sie bereits ist. Keinesfalls würden sie dran denken, dass ihr wirtschaftliches Tief mit massiver Steuerhinterziehung, Korruption und Bilanzfälschung bei Euro-Eintritt zu tun hat. Auch Anschläge auf deutsche Einrichtungen in Griechenland kann ich mir vorstellen.

Auch kann ich mir vorstellen, dass es bei dem Spiel hart zur Sache geht, anders als bei den bisherigen Spielen der Deutschen, wo die Gegner alle eigentlich fair waren.

Mittwoch, 11. April 2012

Psychopharmaka

Psychopharmaka haben wohl ihren Wert bei psychotischen Erkrankungen wie manisch-depressive Erkrankungen, schizophrenen Erkrankungen oder Borderline Störungen. Hier erlauben diese Medikamente den Menschen, eine gewisse Lebensqualität aufrecht zu erhalten, einer geregelten Arbeit oftmals nachzugehen und auch sozialen Kontakt zu pflegen.
Aber oftmals werden diese Psychopharmaka von Ärzten leichtfertig verschrieben, wenn jemand was ängstlich durchs Leben geht oder sich niedergeschlagen fühlt. Da werden dann Stimmungsaufheller verschrieben und Pharmaka, welche die Angst dämpfen. Fasst alle Psychopharmaka haben aber starke Nebenwirkungen, das ist den Patienten meistens nicht so deutlich.

Ich möchte hier aber nicht die Ärzte schelten, sondern ich weise darauf hin, dass letztendlich jeder für seine Gesundheit allein verantwortlich ist, d.h. dass man auch selber entscheidet, welche Medikamente man zu sich nimmt, man sein eigener Arzt auch sein muss.
Wenn jemand leichtfertig Psychopharmaka nimmt (also nicht die eingangs genannten Erkrankungen hat), steht die Idee dahinter, dass auf wundersame Weise die psychischen Verwerfungen sich durch ein Medikament auflösen. Dies ist aber nicht der Fall. Vorübergehend kann eine Erleichterung am Arbeitsplatz eintreten, auch mit den sozialen Kontakt kann es kurzfristig wieder bergauf gehen, all das ist aber nur ein momentanes Phänomen, hält nicht lang an.
Viele Menschen setzten auf eigenen Antrieb hin, insbesondere wegen der desaströsen, Nebenwirkungen, ohne Konsultation des Arztes die Psychopharmaka wieder ab. Das ist meist der Schritt in die richtige Richtung. Denn diesen Menschen wird klar, dass Sie sich durch ihre Psyche selbst durcharbeiten müssen, die unangenehmen Gefühle auf sich nehmen müssen, dass ihnen diese Aufräumarbeiten kein Psychopharmaka abnehmen kann. Ein Psychotherapeut kann  in diesem Fall hilfreich sein.

Sonntag, 5. Februar 2012

Erkältung und Babygefühle


Das Erkältet-Sein mag mit Viren und Bakterien zu tun haben, das eigentliche scheinen mir aber die mehr oder weniger unbewussten Babygefühle und Mutterleibsgefühle zu sein. Das Gefühl, im Bett zu sein, umhüllt zu sein, nichts tun zu müssen, nicht arbeiten zu müssen, von jemand umsorgt werden, oder wenigstens die Erinnerung von jemand umsorgt worden zu sein.
Das Burnout-Syndrom, welches sich auch in vielen Erkältungen äußern kann, reduziert sich auf die Sehnsucht, im Bett bleiben zu können, keine Anforderungen von aussen zu haben, nicht aufstehen zu müssen, nicht zur Arbeit / Schule gehen zu müssen.
Zugrunde liegt die Sehnsucht nach dieser Zeit, bzw. ein Defizit an damals ausgelebten Baby- und Mutterleibsgefühlen.
Wer also nicht freiwillig in diese Zeit und Gefühle zurücktaucht, um die Sehnsüchte und Defizite aufzuarbeiten, geht mehr oder weniger unbewusst immer wieder in diese Richtung, bekommt eine Erkältung, Grippe oder was ähnliches.
Und die Pharma-Firmen machen wohl Milliarden Umsatz mit ihren Mittelchen wie Nasenspray und alle möglichen Grippetabletten. Was aber null ändert an dem inneren Zustand des Patienten. Das unbewusste Defizit, die nicht-gefühlte Sehnsucht bleiben.
Aber warum bekommt man mit diesem Defizit gerade eine Erkältung? Eine Erkältung ist das erste Zeichen eines Einbrechens unseres psychophysischen Abwehrsystems. Noch die erste und harmloseste Schädigung.
Schon wenn Kinder immer eine Erkältung haben, die Nase dauernd läuft, drängt sich einem unmittelbar die Diagnose <Vernachlässigungssyndrom> auf. Daher sind Mütter im Allgemeinen immer bestrebt, den Kleinen ganz schnell die Nase abzuwischen, damit solche Gedanken bei den Beobachtern nicht auftauchen.
Auch diese Fährte mit dem Vernachlässigungssyndrom führt wieder zu dem nicht aufgearbeiteten Defizit aus früher Kindheit.