Donnerstag, 15. Dezember 2011

Enuresis nocturna oder trockenes Kinderbett


Im Spiegel, Abteilung Wissenschaft findet sich am 10.11.11 ein Artikel über das nächtliche Einnässen bei Kindern (Enuresis nocturna).  In dem Artikel heisst es u.a.: <..dabei hat das Bettnässen oft körperliche Ursachen, die man behandeln kann. Das Wichtigste für die Eltern: viel Geduld.>
Über die echten körperlichen Ursachen (ich bin kein Arzt) möchte ich mich hier nicht auslassen. Die scheinen mir aber höchst selten vorzuliegen. Und die Empfehlung: <viel Geduld> ist wohl ein Paradoxon, da dieses Phänomen oftmals mit mangelnder Geduld und Liebe und Wärme der Eltern zu tun hat. Die allmähliche Beherrschung unserer Körperfunktionen hängt mit dem in den Arm genommen werden, gedrückt werden, gestreichelt werden zusammen. So dass unsere Haut und wir was spüren und fühlen können. Auf diese Weise entwickelt sich unser Sensorium, nicht im luftleeren Raum, wo ein Baby stundenlang einfach in seinem Bett rumliegt. Wer einmal mitbekommen hat, wie liebevoll eine Kuh ihr Junges nach der Geburt abschleckt, versteht, was ich meine.
Weiter in dem Artikel: <…hat nach Meinung der Experten selten mit psychischen Problemen zu tun>. Mit was soll es denn sonst zu tun haben, als mit unserer Psyche. Es ist offensichtlich, dass sich während des Schlafes das Kind entspannt, dabei sozusagen die ganze Spannung loslässt. Die Spannung, die es tagsüber auf sich geladen hat (und das eher mit ungeduldigen als geduldigen Eltern). Wir kennen die Redewendung: <der hat vor Angst in die Hose gemacht>. Die Volksweisheit weiss und jeder kann das eigentlich nachempfinden, dass die Blase auf Angst unmittelbar reagiert.
Man könnte auch sagen, dass die Tränen des Kindes an der falschen Stelle rauskommen. Wahrscheinlich, weil es nicht weinen darf, oder die Tränen und Gefühle von den Eltern nicht ernst genommen oder übersehen werden. Wenn diese Möglichkeit tagsüber verbaut ist, kommen diese <Tränen> und die damit einhergehende Entspannung eben nachts. Wie Janov in seinen Büchern schreibt, setzt sich dieser Mechanismus auch bei den Jugendlichen und Erwachsenen fort, in einer übermäßigen Fokussierung dieses Bereiches, was Entspannung betrifft.
Wenn ein Kind gemocht wurde, viel in den Arm genommen wurde, die elterliche Wärme gespürt hat, ist es viel eher fähig, die Spannungen, die sich mit jedem Tag ergeben, unmittelbar zu verarbeiten, sie stauen sich nicht auf, die KInder haben dann auch keine Angst vor dem Einschlafen.
Ich hatte viele Klienten, die anfangs der Therapie ein- oder sogar zweimal während einer Gruppensitzung auf die Toilette gegangen sind. Mit der Zeit waren diese Klienten fähig, die Spannung, welche in einer Gruppensitzung und im Leben allgemein gegenwärtig ist, aufzunehmen. Das reduzierte drastisch den Gang zur Toilette.
Im Spiegel Artikel geht es weiter: <Bettnässen kann vererbt sein>. Und? Im Sinne der Epigenetik werden die Lebenserfahrungen unserer Vorfahren (Eltern, Großeltern, usw.) alle weitergegeben, damit auch die oben beschriebenen Mechanismen in Bezug auf Spannung und Entspannung. Wobei wir wieder bei der Psyche sind. Und dass die meisten Mechanismen einfachen von Eltern auf die KInder weitergegeben werden, bis jemand daran geht, diese Kette zu durchbrechen.

Montag, 14. November 2011

Raucherentwöhnung brutal


Der Spiegel berichtet von den Nebenwirkungen einer Raucherentwöhnungspille (Rauchstopp-Pille Champix von Pfizer).Eigentlich nicht verwunderlich, dass so eine Chemikalie starke und schädliche Nebenwirkungen hat. Alles andere wäre ein Wunder!
Die Art amerikanische (und technokratische) Idee ist, dass ein Raucher nicht durch seine fehlgeleiteten und nicht-gefühlten Gefühlen (ngGs) durch muss, um vom Rauchen lassen zu können, sondern eben einfach durch das Einnehmen einer Pille das Rauche lassen kann. So einfach.
Es hört sich aber eher an wie ein Schicht Verdrängung noch über das bestehende Chaos legen, nicht nach Heilung oder Lassen können. Nachdem jemand in das Chaos, diese Sucht geschlittert ist, muss er versuchen, das Ganze wieder rückwärts zu wickeln, also dahin zu fühlen, was ihn in diese desaströse Verhaltensweise getrieben hat. In den meisten Fällen hat es was mit Angst, Vermeidung von Schmerz und Aufgeregtheit zu tun.
Die Zigarette hilft einem eben, in bestimmten Situation cool und kommunikativ zu bleiben.

Mittwoch, 2. November 2011

Schmerzmittelsucht wird zur Epidemie


Auf Spiegel Online findet sich heute ein Artikel zu Schmerzmittelsucht.
Die Schmerzmittelsucht hängt damit zusammen, dass den Menschen nicht klar ist, dass Schmerzen zu unserem Leben gehören. Auch eben psychische Schmerzen, meist herrührend aus frühester Kindheit. Wer diese nicht an sich herankommen lassen möchte, wird alles versuchen, ihnen zu entkommen.
Dazu gehört auch der Versuch, mit den im Artikel erwähnten Opioiden den psychischen Schmerz loszuwerden. Natürlich ein kläglicher Versuch. Wenn die Wirkung des Medikamentes nachlässt, drängt der psychische Schmerz umso energischer ins Bewusstsein.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Yoga, Rückenschmerzen, Primärtherapie


In einem Artikel in Spiegel Online vom 26.10.2011 wird eine amerikanische Untersuchung zitiert, nach der Yoga genauso wie andere Gymnastik eine wirksame Hilfe bei Rückenschmerzen war. Wichtig die Erkenntnis, dass Yoga Übungen nicht besser / schlechter waren als irgendwelche Stretching-Übungen.
Mit den Rückenschmerzen hat es aber eine tiefere Bewandtnis: ein gesundes Rückgrad hängt mit unserem Selbstbewusstsein zusammen (Redewendung: <der hat Rückgrad gezeigt>), man kann einem Kind den Willen brechen (das ist fast wie <das Rückgrad brechen>), ein gesundes Rückgrad kann die Last, welche das Leben einem aufbürdet, noch tragen, ohne krumm zu werden. Das Rückgrad ist die Verbindung von Erde zum Himmel. Durch einen geraden Rücken ohne Rückenschmerzen können wir unseren Kopf frei bewegen und und visuell und auditiv gut orientieren.
Rückenschmerzen deutet immer auf eine Art Verklemmung in den eben genannten Bereichen hin. Wichtig aus meiner psychotherapeutischen Sicht ist nach meinem Gefühl, dass man nicht einfach Yoga- oder ähnliche Übungen macht, sondern bewusstseinsmäßig und gefühlsmäßig an das eingeklemmte Energiegefüge sich rantastet. Dazu habe ich im Laufe der Jahre das Munk Movement Training (MMV) entwickelt. Mit diesem Training bewirken wir, dass die eingefrorenen Bewegungsmuster und Energiemuster uns bewusst werden und sich allmählich auflösen. Das kann dann zu einer dauerhaften Befreiung von Rückenschmerzen führen, vorausgesetzt es war kein organischer Schaden bereits vorhanden.
Unsere Rückenschmerzen, auch wenn Sie vehement erst im Erwachsenenalter auftreten sollten, können bereits bei unserer Geburt angelegt sein (Matrix der Geburt). Das geschieht durch Stauchung, Feststecken, zu starke Dehnung oder ähnliche Effekte während des Geburtsvorganges. Auch hier kann das Munk Movement Training (MMV) eingebettet in das Gesamtgefüge der Primärtherapie nach Munk helfen, sich an diese eingefrorenen Muster (Energiegefüge / Interferenzen) heranzutasten.
Nähere Ausführungen zu dem Munk Movement Training (MMV) finden Sie in Kapitel 47 meines Buches: Fühlen, und was dann? Die Primärtherapie nach Munk, Hermann Munk. Shaker Media, 2009, 238 Seiten, 63 z.T. farbige Abbildungen 

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Steve Jobs Mi. 05.10.11 dahingeschieden

Das PT Center Munk benutzt seit dem Jahr 1980 Apple Computer, angefangen mit dem Apple II, später dann den MacIntosh bis zum heutigen Tag.
Es hat uns traurig gestimmt, dass Steve bereits so früh von uns gegangen ist. Es wird alles einen tieferen Sinnn haben, der uns nicht so einfach zugänglich ist.
Wir hoffen, dass der Heilige Josef von Copertino (Namensgeber für  Cupertino, CA, USA) sich seiner annimmt.
Erwähnt werden muss vielleicht noch, dass in dem Film <Pirates of Silicon Valley> eine Szene vorkommt, wo Steve in einer Gruppe Primärtherapie macht, der Therapeut sieht so ähnlich aus wie A. Janov. Wieweit die Szene wirklich autobiographischen Charakter hat, entgeht unserer Kenntnis.

Dienstag, 6. September 2011

Fast 40 Prozent der Europäer sind psychisch krank

Eine Untersuchung, veröffentlicht im  Fachmagazin "European Neuropsychopharmacology", welche der Spiegel zitiert, kommt zu dem Ergebnis, dass fast 40 Prozent der Europäer psychisch krank sind.
Darunter fallen mit Angststörungen: 14%
Schlafstörungen: 7%
Depressionen: 7%
Alkohol oder Drogenabhängig: 4%
ADHS (Aufmerksamkeits-Defizitsyndrom) unter 17-jährigen: 5%
Demenz bei über 85-Jährigen: 30%
Die Konsumenten von Psychopharmaka werden nicht extra aufgeführt in der Studie.


Wenn auch eine psychische Störung nicht so einfach zu diagnostizieren ist, wie eine Grippe, da bei einer psychischen Störung die Grenzen zwischen Belastungssituation und Störung fließend sind, so sind die Zahlen doch alarmierend.
Die Autoren der Untersuchung meinen, dass die psychischen Krankheiten die größte Herausforderung für das Europäische Gesundheitssystem sind.
Im Spiegel wird noch die Meinung vertreten, dass die medizinische Versorgung alles andere als optimal sei. Hier ist aber keine medizinische Versorgung (Sprich Psychopharmaka) notwendig, sondern ein psychotherapeutische oder Coaching Funktion.
Die hat aber meistens nur Erfolg, wenn die Leute nicht dahin überwiesen werden, sondern sich selber um Hilfe und Unterstützung bei einem Psychotherapeuten bemühen.


Die Schwierigkeit ist wohl auch, dass die meisten Leute sich ihre Schwierigkeiten nicht eingestehen, daher auch nicht zu einem Arzt gehen, geschweige denn zu einem Psychologen, und einfach so weiterwurschteln in ihrem Leben, bis sie vielleicht  mal beiläufig ihrem Hausarzt so was von ihren Schlafstörungen berichten, der Ihnen dann folgerichtig Schlafmittel, bzw. Psychopharmaka verschreibt. Die sie dann eifrig nehmen, weil sie sich kurzfristig besser fühlen, wieder besser schlafen können. (Während sonst die Leute fast alles wegschmeißen an Tabletten, was sie vom Arzt verschrieben bekommen).


Nach meinem Dafürhalten sollten die meisten Erwachsenen ca. 3 Jahre Ihres Lebens dafür hernehmen, die Defizite aus Kindheit und frühester Kindheit (sowie aus pränataler und nataler Zeit) aufzuarbeiten, auf Deutsch: Eine Primärtherapie machen. Dieser in den 3 Jahren dann angestoßene Bewusstseinsprozess entwickelt dann seine eigenen Dynamik und setzt sich weiterhin nutzbringend fort. Neben dem Nutzen für das eigene psychische Wohlergehen würde sich ein großer volkswirtschaftlicher Nutzen für die ganze Gesellschaft daraus ergeben.

Donnerstag, 1. September 2011

Sind Babys Doofies?



Wieder so ein <wissenschaftlicher> Spiegel Artikel,  diesmal geht es um die Zweisprachigkeit bei Babys und Kleinkinder. 
Ich meine, diese Sachen können und sollten erforscht und wissenschaftlich belegt werden, bloß erscheint es mir ungut, was das menschliche Bewusstsein betrifft, wenn unsere eigenen Erfahrungen außer Acht gelassen werden. 














Zitat: <Dass bereits wenige Monate alte Säuglinge die typischen Laute und die Sprachmelodie ihrer Muttersprache erkennen können, ist seit einigen Jahren bekannt>.  Ich denke, es kommt auf die Feinheit der Messinstrumente an: Ich würde sagen, Babys im Mutterleib sind bereits fähig, der Sprachmelodie ihrer Muttersprache (der Sprache der Mutter) zu erkennen. Das ist wenigstens die Erfahrung aus tiefgehenden Erlebnissen in der Primärtherapie. In dieser Richtung hat neben Janov auch David Chamberlain viel zu unserem heutigen Wissen beigetragen.
Wenn man sieht, was die Wissenschaft in den letzten 40, 50 Jahren über das Bewusstsein und die Fähigkeiten von Babys herausgefunden hat, so kann man erkennen, welches hochentwickeltes Sensorium diese Kleinen bereits haben. Weg vom Doofie, hin zu einem unheimlich intelligenten und sensiblen Wesen.
Das Erstaunen der Wissenschaftler, bzw. der Wissenschaftsautoren über die neuen Entdeckungen jeweils deuten aber darauf hin, dass diese Leute im Hintergrund (im Unbewussten)  weiterhin die Babys für Doofies betrachten und keinerlei Bezug zu ihrer eigenen frühen Kindheit, bzw. Phasen im Mutterleib haben. Daher kann auch die eigene Erfahrung nicht in die Untersuchungen mit einbezogen werden.
Ich denke, das wird sich in den nächsten 10 bis 20 Jahren grundlegend ändern.

Freitag, 29. Juli 2011

Misshandelte Mütter bekommen ängstliche Kinder


Geben Schwangere emotionale Erfahrungen ans ungeborene Kind weiter? frägt der Spiegel in einem Artikel vom 20.07.11.
Dass die Lebenserfahrungen unserer Vorfahren auf epigenetische Weise an uns weitergegeben werden, habe ich bereits in meinem Buch <Fühlen, und was dann? Die Primärtherapie nach Munk> erschienen 2009, ausführlich dargestellt.

Natürlich findet sich in dem Buch auch ein Kapitel über den Einfluss unserer pränatalen Erfahrung auf unser Leben (Kapitel <Mutterleibsgefühle>).
In diesem Spiegel Artikel geht es nun um die Auswirkungen eben dieser pränatalen Erfahrungen auf das Baby und sein späteres Leben. Die Forscher haben nachgewiesen, dass sich epigenetische Veränderungen an 10-19 jährigen Kindern gezeigt haben, deren Mütter während ihrer Schwangerschaft häuslicher Gewalt ausgesetzt waren.
Dies beweist meine These und auch die von A. Janov, dass diese vorgeburtlichen Erfahrungen einen entscheidenden Einfluss auf unser späteres Leben haben. Weiterhin besagt das auch, dass diese vorgeburtlichen Erfahrungen unmittelbaren Einfluss auf unser Leib-Seele-System haben, sich nicht bloss in einer nebulösen Psyche abspielen, sondern unmittelbare körperliche Auswirkungen haben, in diesem Fall in einer Veränderung einer epigenetischen Komponente (dem Gen für den Glucocorticoid-Rezeptor).
Ich sehe hier die Thesen von A.Janov bestätigt, der bereits vor über 35 Jahren diese Einflüsse postuliert hatte, aber von vielen Wissenschaftlern und Therapeuten damals belächelt wurde.
Desweiteren postuliert die Primärtherapie, dass ein bewusstes Hineintauchen in diese Atmosphäre der ursprünglichen Stresssituation (in diesem Falle die genannten vorgeburtlichen Erlebnisse) einen Abbau der Stresssituation bewirkt, eine Linderung und allmähliche Heilung herbeiführt.

Dienstag, 12. Juli 2011

Therapie gegen Depressionen, Heilende Reise in die Kindheit

Unter dieser Überschrift bringt Spiegel-Online einen Artikel über eine Art Verhaltenstherapie (Schema-Therapie genannt), die ein Amerikaner in den 1990er Jahren entwickelt hat. Das ganze erscheint mir ein Sammelsurium aus verschiedenen Zweigen der Humanistischen Psychologie, gemischt mit Ansätzen aus der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie.
Das Heilversprechen mit 8 Monaten erinnert stark an die Anfänge der Primärtherapie von A. Janov, wo auch von 8 Monaten die Rede war. Diese Acht als plakatives Werbemoment scheint den Amerikanern intus zu sein. Wobei man allerdings noch berücksichtigen muss, dass Ende der 1960er Jahre ein wirklicher Hype um die Primärtherapie da war (siehe John Lennon und Yoko Ono). Es war wirklich etwas neues und durchdringendes am Therapiehimmel aufgetaucht, was bisher nicht so im Lichte des Mainstream da war. Und die Entwicklungsanstöße sind auch heutzutage dramatisch, wenn man wirklich an seine Gefühle herankommt.
Aber diese Art Psychotherapie….,hier versucht jemand das Rad neu zu erfinden. Man könnte es als schlechten Abklatsch einer Primärtherapie, gemixt eben mit allen möglichen Zutaten aus der Humanistischen Psychologie bezeichnen. Die ganzen in dem Artikel aufgezeigten Abläufe (Schemata) dienen, würde ich sagen, jungen Psychotherapeuten als Stütze, damit sie sich an irgendwas (und wenn auch noch so künstlich) halten können.
Insgesamt gesehen ist in dieses Verfahren ein schematisches Weltbild eingeflochten, welches der Lebensrealität in seinen Verflechtungen in keiner Weise gerecht wird. Wer sich in so ein Schema pressen will, OK.. Es klingt alles etwas mechanistisch, eben Verhaltenstherapie. Schritte wie Umleitung der Gedanken sind vorgesehen. Wer aber ein verschüttetes Gefühl wachruft, braucht seine Gedanken nicht umzuleiten, sie werden von selber gerade gerichtet durch so ein Erlebnis.
Dann wird in dem Artikel hervorgehoben, dass der Therapeut nicht auf seinen formalen Behandlungsrichtlinien seiner Therapieschule hängenbleibt. Welche Errungenschaft, bzw. was für kalter Kaffee. Und typisch für solche Psychotherapeuten, dass sie nicht die Verdienste von A. Janov hervorheben, so tun, als ob es nicht Janov war, der diese ganze Entwicklung, was das Fühlen und Kindheit betrifft, entscheidend beeinflusst hat.

Samstag, 28. Mai 2011

Die Spätfolgen der Vertreibung

So lautet ein Artikel in der Psychologie Heute vom 12.05.11. Es wird über eine Untersuchung berichtet, wo es um die gesundheitlichen Spätfolgen der Vertreibung nach dem 2. Weltkrieg geht: <Wissenschaftler der Universität Greifswald haben jetzt nachgewiesen, dass solche biografischen Erfahrungen lange nachwirken: Sie beeinflussen den psychischen und körperlichen Zustand der betroffenen Menschen im Alter>.
Ich würde sagen, das hat Arthur Janov lange vor diesen Wissenschaftlern aus Greifswald nachgewiesen, eben dass traumatische Erlebnisse in unserem System gespeichert sind und eine desaströse Wirkung (unbewusst) mit der Zeit ausüben, wenn diese nicht <ausgefühlt> werden. Janov führt neben seinen Erfahrungen aus seiner Tätigkeit als Psychotherapeut auch unzählige wissenschaftliche Fakten bei, welche seine Thesen untermauern.
Auch Psychotherapeutinnen wie Alice Miller und andere erörtern in ihren Büchern diesen Zusammenhang.
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Wissenschaftler aus Greifswald noch nie ein Buch von Janov oder Miller in die Hand genommen haben! Geschweige denn, sich selber in Weise der Primärtherapie sich ihren verschütteten Gefühlen gestellt haben.
Warum erzählen ältere Menschen so oft von ihren Kriegs- und Nachkriegserlebnissen, sofern sie aufmerksame Zuhörer finden? Unsere psychischen Abwehrkräfte schwinden im Alter, dadurch tritt klarer hervor, was in unser Psyche nicht im Lot ist. Dadurch drängen diese unaufgelösten Inhalte mit starken emotionalen Gehalt ständig ins Bewusstsein, quasi einer Auflösung entgegen. Aber wenn diese Erlebnisse nicht <ausgefühlt> werden, löst sich nicht die emotionale Ladung, und es wird der Versuch gemacht, dem nächsten aufmerksamen Zuhörer das Erlebnis wieder zu erzählen.
Was das autobiographische Erzählen und Schreiben betrifft, welches in dem Artikel erwähnt wird, so ist das bestimmt hilfreich, weil es die Tür zu den verschütteten Erlebnissen und Gefühlen öffnet. Aber um diese Erlebnisse zu integrieren, bedarf es auch das Einfühlen in diese scherzhaften und erschütternden Erlebnisse. Erst das Fühlen und Auf-Sich-Nehmen bringt eine Erleichterung der emotionalen Ladung.
Da habe ich große Zweifel, ob dieses Forscherteam der Universität Greifswald dies leisten kann!

Dienstag, 10. Mai 2011

Wenn Mutti früh zur Arbeit geht


Kürzlich habe ich in der Zeit einen Artikel gelesen: <Wenn Mutti früh zur Arbeit geht>, Untertitel: Kindererziehung in Ostdeutschland. Die Zeit versucht sich ja offen, liberal und tolerant zu geben, fortschrittliches Bürgertum.
In dem Artikel verteidigt eine Journalistin die Kindertagesstätten von damals (DDR) und heute. Sie schreibt u.a.: <Ich bin eine Mutter, die ihre eigene Kindheit in der DDR verbracht hat; die dort in Krippe, Kindergarten und Hort gegangen ist, weil ihre Eltern beide Vollzeit arbeiteten. Und die es unter anderem auch deshalb für vollkommen normal hält, ein kleines Kind für einige Stunden am Tag in die Hände zweier professioneller Erzieherinnen zu geben, um während dieser Zeit selbst zu arbeiten.>
Dass die Erzieherinnen eine Ausbildung als Erzieherinnen haben, nehme ich doch mal an. Trotzdem klingt in dem Ausdruck <professionelle Erzieherinnen> durch, dass die das besser könnten mit der Erziehung als die eigene Mutter, eigentlich eine Beruhigung der innewohnenden Schuldgefühle.
Und weiter hört sich das als eine Perpetuierung der Kette von ähnlichen Situationen an (eigene Kindheit ==> eigene Kinder), was heisst, dass da keinerlei Selbstreflexion, Selbstexploration stattgefunden hat. Alles oberhalb der verschütteten Gefühle, mit denen ich als Psychotherapeut ständig zu tun habe. Die Autorin hat, wie viele aus der ehemaligen DDR keine Ahnung, welche ngGs (nicht-gefühlten Gefühle) da in ihren Tiefen rumlungern.
Weiter im Artikel zitiert die Journalistin eine Bekannte aus Berlin: <Auch für Kerstin, eine Bekannte von mir, Politikwissenschaftlerin aus Berlin, war klar, dass ihre Zeit als Vollzeitmutter begrenzt sein würde: »Gerade beim ersten Kind ist es mir sehr schwergefallen, mich damit zu arrangieren, dass mein kompletter Tagesablauf fremdbestimmt war. Da war es gut, zu wissen, dass diese Zeit überschaubar sein würde.«>. Fremdbestimmt ist gut gesagt, wenn man vom eigenen Kind spricht.
Das ist aber gerade das, was man mit eigenen Kindern lernen kann: dass sich nicht alles um die Zeit für mich dreht, dass sich nicht das ganze Leben um mich dreht, sondern dass ich mich auch um andere sorge, am leichtesten fällt dieser Schritt wohl mit den eigenen Kindern. Wer in diesem Zusammenhang von <fremdbestimmt> spricht, hat wohl ein starkes Aufmerksamkeitsdefizit, ein unverarbeitetes, aus seiner frühen Kindheit und will es nicht wahrhaben.
Man könnte das emotionale Blindheit nennen: Die Suche nach dem wahren Selbst (siehe Alice Miller), da eben, wo die verschütteten Gefühle sitzen.
Ausserdem deutet es darauf hin, dass schon die Mutter von dieser Kerstin aus Berlin nicht viel mit ihrem Kind anfangen konnte. Sie hat sich wohl auch schon fremdbestimmt gefühlt. Eine Kette von Ähnlichen Situationen, die keiner durchbricht!
Alles nicht so wilde Sache, wenn die Leute ihre eigene Gefühlswelt etwas durchforsten würden. Aber nein, sie versuchen ihre Defizite (wie fremdbestimmt) auf einen goldenen Sockel zu heben, als was <Freies> darzustellen.

Mittwoch, 27. April 2011

Gefühl und Vernunft

Ich komme zu einem Artikel in der Mai 2011 Nummer von Spektrum der Wissenschaft.
Ich habe nur den Abstract gelesen, bin kein Abonnent von <Spektrum>.
Eine Frau Prof. Sabine Döring, Universität Tübingen, kommt dort in Artikel <Gefühl und Vernunft> zu folgendem Schluss (Spektrum-Serie Philosophie): <Unsere Emotionen zeigen uns manchmal sogar besser als die kühle Vernunft, was gut und richtig ist>.
Es ist wohl doch seit langem Art Allgemeingut, nach den Büchern von Janov (Arthur Janov ,Der Urschrei. Ein neuer Weg der Psychotherapie. Fischer. Frankfurt,1996, erstmals erschienen 1969) und von Alice Miller (Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst. Suhrkamp, 1983), dass unsere Gefühle einen entscheiden Einfluss auf unsere Intelligenz und unser Denken haben. Somit wundere ich mich, was die Frau Prof. Döring da wohl neues verkündet!?
Unseren Realitätscheck, wohin wir auch kommen, machen wir immer noch mit unseren Gefühlssensoren. Das bewusste Erfühlen von Situation mag bei vielen Erwachsenen verkümmert sein (durch die vielen verschütteten Gefühle, oder nicht gefühlten Gefühle, die ich ngGs nenne), aber die grundsätzliche Fähigkeit ist noch da.
Es dreht sich darum, ob jemand durch sein emotionales Gefüge einigermassen durchgestiegen ist, um diese emotionale Intelligenz nutzen zu können. Das macht eben die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (Primärtherapie), diese Schichten unsereres Bewusstseins zu durchforsten. Ist dieser Prozess nicht durchlaufen, ist auch nicht viel mit emotionaler Intelligenz, weil unsere nicht-gefühlten Gefühle unsere klare Wahrnehmung einschränken.
Bei Kleinkindern ist diese gefühlsmäßige Intelligenz noch voll da. Prototypisch eine Situation: Eine Mutter ist mit ihrem kleinen Kind unterwegs in der Stadt zum Einkaufen. Mit dem Kind an der Hand trifft sie einen Bekannten. Der kommt auf sie zu und die Erwachsenen begrüßen sich. Das Kind am Rockzipfel der Mutter wendet sich ab. Die Mutter meint zum Kind: <Gib dem X doch die Hand> (zur Begrüßung). Das Kind möchte nicht. Warum? Weil es mit seinem Sensorium die unlauteren Motive des <fremden> Mannes erspürt, was die Bekanntschaft mit seiner Mutter betrifft. Je stärker nun dieses Gefühl des Kindes nicht berücksichtigt wird, oder ins Abseits gerückt wird, desto eher rückt das Kind von seiner emotionalen Intelligenz ab, wird ein (unintelligentes) Vernunft-Kind.

Mittwoch, 13. April 2011

Niedergeschlagenheit kostet


Laut Spiegel Online vom 13.04.11 kostet Deutschland Depression 22 Milliarden Euro pro Jahr. In dem Artikel wird betont, dass <Depression> weiterhin ein Tabuthema ist.
Zunächst einmal finde ich das deutsche Wort <Niedergeschlagenheit> treffender als das Fremdwort <Depression>. Das wäre der erste Schritt, um das Tabu hinter sich zu lassen. Die eigentliche <Krankheit> ist aber das Nicht-Haben-Wollen von Gefühlen, das Sich-nicht traurig-Fühlen können / dürfen, das Nicht-Leiden dürfen.
Man könnte meinen, diese Menschen sind traurig oder fühlen sich einsam, aber nein, diese Menschen fühlen eher nichts, sind lustlos, haben kein Gefühl, können nicht weinen, nichts!
Da existieren viele Aufzeichnungen (Hologramme) von Situationen, wo diese Menschen ihr Gefühl beiseite geschoben haben, bzw. es existieren viele Situation aus früher Kindheit, wo ihre Gefühl durch die Erwachsenen nicht beachtet wurden. Was zur Folge hat, dass sie heutzutage mit sich das Gleiche machen.
Niedergeschlagenheit als Krankheit zu bezeichnen scheint mir völlig daneben. Jeder ist mal phasenweise was niedergeschlagen, deswegen ist das noch lange keine Krankheit.
Wenn jemand mit so etwas zum Arzt geht, wird wohl in 80% der Fälle versucht, mit Medikamenten (Psychopharmaka) der Niedergeschlagenheit Herr zu werden, der Mensch wird als seelenlose Maschine betrachtet, was weiter der Versuch ist, die Gefühle in Schach zu halten. Das kann nicht gut gehen. Die restlichen 20%, ich schätze aber eigentlich maximal 5%, begeben sich in psychotherapeutische Behandlung. 
In unserer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie geht es darum, diese Gefühlsenergie unter der Bewusstseinsoberfläche wieder zum Leben zu erwecken, die Kursteilnehmer zu befähigen, Gefühle wahrzunehmen, aufzunehmen, und frühkindliche Empfindungen an sich heran kommen zu lassen.
Dazu gehört dann auch die Fähigkeit, traurig zu sein, weinen zu können, leiden zu können und damit auch einhergehend, sich freuen zu können.

Dienstag, 12. April 2011

Daran erkennen Sie gute Kinderkrippen

ist die Überschrift eines Artikels auf den Webseiten der Zeitschrift <Eltern>.
Zunächst muss man sagen, dass der Terminus <Kinderkrippe> etwas anheimelndes vortäuscht, es erinnert an die Krippe von Jesus im Stall von Bethlehem. Dort waren allerdings Vater und Mutter, sowie Ochs und Esel um die Krippe herum.


Das hat mit unseren Kinderkrippen folglich überhaupt nichts gemein. Der Ausdruck ist daher schon mal vollkommen irreführend.













Kinder brauchen in den drei ersten drei Lebensjahren ihre Mutter (und Vater) hautnah. Aus dieser Sicherheit heraus entwickeln die Kleinen tragfähige soziale Beziehungen und nicht aus dem Machtkampf jeder gegen jeden in der Kinderkrippe. Dort gilt es, meistens mit allen Mitteln, Aufmerksamkeit, und sei es auch verquere, von den Kindergärtnerinnen zu bekommen.
Unklar, warum unsere (meist unbewusst agierenden Politiker) mit das Schlimmste aus den DDR-Beständen übernommen haben?
Ich zitiere aus dem <Eltern-Artikel>: <Krippe ist nicht gleich Krippe>.Wie wahr! Siehe den Vergleich mit Bethlehem. Dann geht es weiter: <Damit Sie ein gutes Gefühl haben, wenn Sie Ihr Kind in die Krippe bringen>. Das kann nicht sein, dass eine Mutter (und Vater) wirklich ein gutes Gefühl haben, ausser sie haben ihr Gefühl ganz abgewürgt, sich von den Medien verblenden lassen. Weiter im Text: <und damit sich Ihr Kind wohlfühlt und gut aufgehoben ist>. Das wäre nur möglich, wenn zuhause die Hölle los wäre. Dann: <sollten Sie bei der Auswahl der Krippe auf ein paar wichtige Dinge achten.>. Nämlich die Kinderkrippe links liegen lassen und sich verantwortlich für die Erziehung des eigenen Kindes fühlen.

Ich hatte genügend ehemalige Kindertagesstättenkinder in meinen Psychotherapie-Kursen, sowohl aus der BRD als auch DDR, ich weiss wovon ich spreche. Die Primärtherapie ist der Versuch, die verletzten Gefühle dieser Kinder als Erwachsene nun sich trauen zu fühlen.

Mittwoch, 6. April 2011

Liebeskummer tut weh

Hirnforscher haben nun in ersten Experimenten herausbekommen, dass Liebeskummer genauso schmerzt wie direkter körperlicher Schmerz. Siehe hierzu den Artikel in Spiegel online vom 29.03.11Das ist aus Sicht der Primärtherapie nicht überraschend, bestätigt gleichzeitig aber die Theorie hinter unserer Vorgehensweise. Nämlich die Theorie, das emotionaler Schmerz (z.B. durch Vernachlässigung) einem Baby genauso zusetzen tut wie körperlicher Schmerz, und dass das Baby in den meisten Fällen diesen Schmerz aus seinem Bewusstsein drängen muss, um zu überleben.
Der Schmerz, insbesondere der emotionale Schmerz, aus unserer frühen Kindheit, geht spätestens zu Beginn der Schulzeit verschütt, hat aber dadurch unseren emotionalen Spielraum eingeschränkt, hat einen Grauschleier über unseren Gesichtsausdruck gelegt.

Seit dieser Zeit versuchen wir (meistens unbewusst) diesen Schmerz, diese frühe Erfahrung zu vermeiden. Der geistige Freiraum insgesamt ist enger.

Wenn jemand wie in einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (Primärtherapie) den umgekehrten Weg geht, nämlich den emotionalen Schmerz an sich heran lässt, schafft er sich wieder geistigen Freiraum.
Was diesen Forschern aber nicht so bewusst ist, wie ein emotionales Empfinden überhaupt zustande kommt. Diese Frage scheint sie gar nicht zu berühren. Da können sie noch so viele MR Scans vom Gehirn machen, Vernetzungen aufzeigen, der Frage, wie ein gefühlsmäßiges Wahrnehmen zustandekommt, sind sie nicht näher gekommen.

Freitag, 1. April 2011

Über diesen Blog

Der Blog versucht eine Verbindung zu schaffen zwischen der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (Primärtherapie nach Munk) und relevanten Themen wie beispielsweise neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über Fähigkeiten der Babys.

Weiterhin möchte ich mich in dem Blog mit der Consensus Realität auseinandersetzen, also der psychischen Realität, mit welcher das Gros der Menschen in Deutschland übereinstimmt. Dabei geht es auch um die Bedrohung der christlich-abendländischen Kultur in unserem Land.